Geschichte seit 1945 bis heute:

Aus kleinen Anfängen ganz groß geworden.

Wie fing 1945 alles an ?

 

Der Krieg war vorbei und tatkräftige Frauen und Männer dachten über den Wiederaufbau nach. So auch Wilhelm Müller, der die „Gärtnerei Müller“ am 01. November 1945 unter nicht den allerbesten Voraussetzungen gründete. Die Alliierten ließen damals auch nicht viel Freiraum zu.

 

Zunächst musste das Gelände, auf dem sich auch der heutige Betriebssitz befindet, urbar gemacht werden; Bombentrichter und 2½ m hohes Schilf befand sich auf dem zukünftigen Betriebsgelände. Einer dieser Trichter ist heute noch rechts neben der Einfahrt als Gartenteich zu sehen.

 

In den Nachkriegsjahren wurden auch Obst und Gemüse angebaut. Der Verkauf erfolgte über den Wochenmarkt mit wechselnden Einkünften. Daneben musste sich gegen hungrige Selbstversorger zur Wehr gesetzt werden, was auch manch eine Nachtwache erforderlich machte. Die ersten Obstbäume wurden bei Kollegen im Tauschhandel erworben.

 

Jeder Bürger war zu dieser Zeit beim Wiederaufbau verpflichtet, zum besseren Aussehen der Stadt mit beizutragen. So wurden auch die Gärtnerfirmen damit beauftragt, z.B. die Lindenbäume in der heutigen Adalbertstraße (damals noch Beebel Allee) von den Kriegsschäden zu befreien.

 

Und dann die Transportmittel ! Zu Beginn mit Pferd „Lotte“ und Wagen, Einachser mit Hänger und dann dem „Tempo Dreirad“, ein sehr tückisches Gefährt, das man leicht mal auf die Seite legen konnte.

 

Der Aufbau war anfangs sehr zögerlich. Eine kleine Baumschule lag noch in den Kinderschuhen; sie war bei den Bodenverhältnissen auch nicht sonderlich begünstigt, wer macht so etwas schon auf Kleiboden ?

 

Dann aber kam die Währungsreform und man hatte die „Deutsche Mark“, damals genauso knapp wie heute der Euro ! Trotzdem war ein wenig Geld vorhanden und überall wurde neu gebaut. Für das kleine Unternehmen kamen die ersten Aufträge der öffentlichen Hand.

 

Zuerst waren dies alles „Notstandsarbeiten“; heute würde man wohl „1-Euro-Job“ sagen, allerdings wurden diese unter der Regie der Firmen durchgeführt.

 

So entstand mit der Gärtnerei Müller der Sportplatz Voslapp; ebenso die Grünanlage vor dem Einkaufstrakt im Ortsteil Voslapp.

 

Auch die erforderlichen Aufforstungen im Heppenser Groden bestimmten über einen längeren Zeitraum das Geschehen der Gärtnerei.

 

Das Unternehmen wuchs stetig. Die ersten festen Bauten wurden auf dem Betriebsgelände erstellt. Auch wurde schon mal ein Ein- oder Mehrfamilienhaus mit den Pflanzen aus der eigenen Baumschule eingegrünt.

 

Der Geldbeutel der Auftraggeber bestimmte den Umfang, wie auch heute ! Der Rat des jungen und immer mehr bekannt werdenden Unternehmens war gefragt, nur wurde nicht aus jeder Beratung ein Auftrag, wie auch heute !

 

Nun fasste auch die Industrie in Wilhelmshaven und Umgebung Fuß, allen voran die Olympia-Werke, die in mehreren Bauabschnitten um und neu gestaltet wurden. Diese Aufträge, wie auch die anschließende Grünpflege, führten die noch junge Firma aus.

 

1959/60 wurden wir mit der Eingrünung der Nord-West-Ölleitung und deren Direktionshäusern beauftragt. Das war dann schon eine größere Sache !

 

Von Mitte der fünfziger bis Ende der siebziger Jahre war auch die Stadt Wilhelmshaven einer der großen Auftraggeber; sei es bei Schuleingrünungen oder bei Unterhaltungsarbeiten im Grünbereich.

 

Im Oktober 1966 schloss Wolfgang Müller die Meisterschule mit der Prüfung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Landschaftsgärtnerei vor der Landschaftskammer Weser-Ems erfolgreich als jüngster Meister im Bezirk mit der besten Abschlussnote ab.

 

Die verschiedenen, hiesigen Wohnungsbauunternehmen begannen vermehrt, auch die Dienste der nun immer größer werdenden Firma in Anspruch zu nehmen. Die Ausführung der Unterhaltungsarbeiten hatte wohl gefallen und so konnte man nach und nach immer mehr Aufträge verbuchen. Um nur einige zu nennen: Europaring, die Pommersche Straße, die Schaarreihe, der Banter Weg, die Neuender Reihe und mit besonderer Energie die Bontekai-Begrünung. Durch die Erstellung der Neubauten wuchsen auch die Pflegeaufträge, bis hin zu den Stadtteilen Wiesenhof, Jadeviertel und auch immer mehr in Altengroden.

 

Eine große Herausforderung war die Eingrünung des neuen Kraftwerkes, der damaligen NWK. Hier konnte die aufstrebende Gärtnerei auf die Erfahrung bei der NWO zurückgreifen. Vom ersten Grashalm bis zum letzten Baum konnte man stolz auf das Gewerk zurückblicken, insbesondere weil die „Gärtnerei Müller“ am Erringen der „Goldmedaille für Industrie in der Landschaft im Aussenbereich“ maßgeblich beteiligt war. Ebenfalls konnte die Firma über lange Jahre dort die Unterhaltungsarbeiten durchführen, musste sich dann aber dem Druck von Dumpingwettbewerbern beugen und die Flagge streichen - eigentlich schade !

 

Beim Kernkraftwerk Unterweser wurden die Firma Müller mit den Unterhaltungsarbeiten beauftragt. Neuanlagen in Teilbereichen folgten ! Alles das alles unter besonderen Sicherheitsauflagen und -vorschriften !

 

Der Firmengründer Wilhelm Müller führte das Unternehmen bis 1982. Als sein Sohn Wolfgang Müller die Firma übernahm, hatte er schon 16 Jahre leitende Tätigkeit im väterlichen Betrieb hinter sich.

 

Ab dem Jahre 1987 ist die Gärtnerei Müller auch anerkannter Ausbildungsbetrieb. Seit dieser Zeit wurden und werden auch noch bis heute etliche Lehrlinge im Garten- und Landschaftsbau ausgebildet. Dafür erhielt die Firma Müller auch 1997 von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems die Auszeichnung für 10 Jahre erfolgreicher Ausbildungsbetrieb.

 

Auch hat die Firma die Hausgärten nicht aus den Augen verloren, sei es die Neu- und Umgestaltung oder auch die Grünpflege. Angefangen vom Pflanzen eines Obstbaumes bis hin zum Heckenschnitt und was dort sonst noch so anfällt, dies gilt auch für die Unterhaltungsarbeiten bei Handel und Handwerk.

 

Die Gärtnerei Müller bietet auch privaten Gartenbesitzern ihre Dienste an; entweder in festen Jahresverträgen oder auf Abruf. Baum- und Stauchschnitt werden von ihr ebenso professionell durchgeführt, wie Ergänzungs- oder Ersatzpflanzungen, oder auch nur das Sauberhalten von Rabatten oder der Rasenschnitt.

 

In mehreren Stadtteilen hat die Firma Müller die Pflege der Grünanlagen übernommen. Auch der Winterdienst mit Schnee- und Eisbeseitigung wird von ihr wahrgenommen.

 

Der Betriebssitz in der Freiligrathstraße 352 wurde nach und nach durch Ankauf von anliegenden Grundstücken immer mehr gefestigt.

 

Das Unternehmen verfügt gegenwärtig über einen modernen Fahrzeug- und Maschinenpark, der ständig auf dem neuesten Stand gehalten wird. „Gärtner Müller“ Fahrzeuge; die mit der grünen Motorhaube und dem Müller-Logo, sind aus dem Stadtgebiet nicht mehr wegzudenken !

 

Apropos Logo: Der klassische Schriftzug „Gärtner Müller“ auf leuchtend-grünem Grund als Firmenlogo und auf dem gesamten Fuhrpark, vom Kleinlaster bis zum Großmäher, steht für die seit Jahren bewährte Philosophie des Unternehmens: „von der Begrünung einer gesamten Industrieanlage bis zum setzen eines einzelnen Apfelbaums“, zuständig zu sein.

 

Für den Fortbestand der Betriebsführung ist durch eine familiäre Lösung gesorgt. Die Tochter von Gärtnermeister Wolfgang Müller, Michaela Müller trat nach ihrer Ausbildung als Staatlich geprüfte Wirtschafterin und ausgebildete Gärtnerin im Garten- und Landschaftsbauin den Betrieb ein und nimmt nunmehr die Position der Geschäftsführerin ein. Mit Erreichung der Altersgrenze Ende 2007 hat sich der Seniorchef aus der Betriebsführung zurückgezogen und seine Tochter hat zu diesem Zeitpunkt dann vollverantwortlich übernommen. Wolfgang Müller steht seiner Tochter aber noch wie auch allen Mitarbeitern, beratend zur Seite.

 

In seinen über 40 Berufsjahren war Wolfgang Müller nicht nur in seinem Betrieb tätig; er begleitete auch sehr viele ehrenamtliche Positionen; wie z.B. betreute er als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender nach der Landesgartenschau den „Park der Gärten“ in Bad Zwischenahn, alle laufenden und anstehenden Arbeiten für die Landesgartenschau 2006 in Winsen/Luhe und viele andere wichtigen Gartenschauen in ganz Deutschland. Mit Sitz im Bauausschuss der Landwirtschaftskammer Weser-Ems vertrat Wolfgang Müller auch die „Grünen Verbände“ in der Region.

 

All die erwähnten Aufgaben können nur mit einem Stab von hoch motivierten und fachlich sehr versierten Mitarbeitern ausgeführt werden. So wird immer auf einen aktuellen Ausbildungsstand geachtet und auch auf die vorgeschriebenen Sicherheitsanweisungen- und -ausrüstungen.